Amygdala – Umgang mit Schock und Trauma bei Kindern

Integrativecraniopraxis Blog Amygdala

Die Mandelkerne, auch Amygdala genannt, liegen relativ zentral in unserem Gehirn, hinter dem Os Temporalis. 

Dieser Bereich fungiert als sogenannter Angstmelder Wenn Sie aktiviert ist, schaltet gleichzeitig das Broca-Areal, unser primäres Sprachzentrum herunter. 

Es verschlägt uns die Sprache…. Wir sind stumm vor Schreck. 

Hier werden Erinnerungen verarbeitet, die mit starken Affekten verbunden sind. Schnelle Affektmotorik kann unter Umgehung der Großhirnrinde ausgelöst werden. Bei ständiger, wiederholter Erregung, fällt es der Amygdala immer schwerer sich herunter zu regeln.

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Erste Hilfe für Kinder bei Unfällen und Stürzen

1. Beruhigen Sie sich selbst!
Im Notfall jetzt Notruf 112 nicht vergessen anzurufen!

2. Trösten Sie das Kind: Blickkontakt aufbauen… evtl. körperlich, emotional, mit Worten
„Ich bin für Dich da. Ich sehe wie es Dir geht.“

3. WICHTIG: Fordern Sie das Kind auf, sich an einem sicheren Ort auszuruhen.
„Hier bist Du sicher, hier kannst Du dich erstmal ausruhen“

4. Lenken Sie die Aufmerksamkeit erst auf die aktuellen körperlichen Empfindungen.
„Wie fühlt sich das gerade in Deinem Körper an? Ah, das fühlt sich…
WICHTIG, EXAKT DIE WORTE DES KINDES MIT RUHIGER STIMME WIEDERHOLEN…an.“

5. Fragen Sie detaillierter nach den Empfindungen. Das hilft, den Neokortex beim Kind wieder zu aktivieren. „Wo genau fühlst Du das? Ah, Du fühlst das….WORTE DES KINDES WIEDERHOLEN“

6. Wenn Kinder einen Schockzustand überwinden, zeigen sich jetzt Weinen oder Zittern. Widerstehen Sie dem Drang, dies zu unterbinden!
„Ich sehe dass Du zitterst/weinst. Gut, dass jetzt alles raus darf.“

7. Zeigt das Kind Orientierungsreaktionen, indem es sich beispielsweise umschaut, kommt der Prozess zum Abschluss.

8. Zum Schluss, können Sie es fragen: „ Was ist denn eigentlich passiert?“
In Anlehnung an die Quelle: Peter A. Levine, „Sprache ohne Worte“

„Trauma ist weder eine Krankheit noch eine Störung, (sondern) eine Verletzung. 

Traumatische Reaktionen sind Teil eines hochintelligenten psychosomatischen Selbstschutzsystems“ Es kommt zu einer Koppelung von Immobilität, die nicht zur Lösung (dem Übergang zurück ins normale Leben) führt und dadurch „chronisch“ wird, verbunden mit Angst und anderen intensiven negative Emotionen wie Schrecken, Ekel, Hilflosigkeit oder Verlust. 

Das physische Empfinden der inneren Gelähmtheit erzeugt Angst und diese Angst verstärkt und vertieft (potenziert) die Gelähmtheit, was wiederum die Angst vor der Gelähmtheit verstärkt… Das Zusammenspiel von intensiver Angst und Immobilität ist grundlegend für die Entstehung und Fortdauer eines Traumas sowie für seine Analyse, Auflösung und Transformation.“ Quelle: aus Peter A. Levine, „Sprache ohne Worte“